SYNOPSIS ARIADNE – Eine Frau sieht rot
FIGUREN
Ariadne, Tochter des kretischen Königs Minos
Mintoauros, ihr Halbbruder
Oenone, Hofdame und engste Vertraute von Ariadne
Theseus, Kriegsherr und Sohn des athenischen Königs
Hippolytos, Sohn des Theseus und seiner ersten Ehefrau Antiope
Schauplatz der Handlung: Die Insel Kreta
1. AKT
Das Leben auf Kreta
Ariadne, Tochter des Königs Minos, führt ein tristes Leben auf Kreta. Minotauros, ihr Halb- bruder hätte vor Jahren getötet werden sollen, da er, halb Mensch halb Stier, als junger Mann zur Gefahr geworden war. Auf das Drängen von Ariadne liess man ihn jedoch am Leben, sperrte ihn aber in ein Labyrinth. Alle neun Jahre erhält Minotauros Jungfrauen und Jünglinge aus Athen zum Opfer. Solange es niemandem gelingt, Minotauros zu töten und lebendig aus dem Labyrinth herauszufinden, schulden die Athener Kreta diesen Tribut.
Der rote Faden
Theseus, Sohn des athenischen Königs, ein erfahrener und kluger Krieger, will diesen Fluch nun brechen. Er mischt sich unter die Menge, aus welcher Ariadne zusammen mit ihrer engen Vertrauten Oenone die passenden Kandidatinnen und Kandidaten auswählt.
Dabei entdeckt sie Theseus und verliebt sich in ihn. Sie überreicht ihm einen roten Faden. Dieser soll ihm den Rückweg aus dem Labyrinth weisen. Theseus verschwindet in das Labyrinth. Ariadne und Oenone warten auf seine Rückkehr. Ariadne ist hin und her geris- sen. Sie hofft auf Theseus Rückkehr, welche jedoch gleichzeitig den Tod ihres Bruders be- deutet. Derweil hat Theseus Minotaurus erschlagen und sucht den Weg aus dem Labyrinth. Draussen wird er von der jubelnden Masse empfangen. Ariadne wartet ebenfalls auf ihn. Die beiden verbringen eine leidenschaftliche Nacht und schlafen ein.
Der Verrat
Plötzlich wird Theseus von einer Stimme geweckt, die ihn auffordert, seinen Pflichten als Kriegsherr nachzukommen. Er verlässt die schlafende Ariadne. Nach ihrem Erwachen war- tet sie vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten. Immer grösser werden die Zweifel, ob er je zurückkehren wird und ob sie richtig gehandelt hat. Oenone versucht Ariadne zu trösten. Ariadne findet zurück zu ihrer alten Kraft. Schalkhaft schwört sie, auf Theseus Rückkehr zu warten, um es ihm heimzuzahlen.
2. AKT
Einige Jahre später
Eine gewisse Zeit ist vergangen. Theseus ist tatsächlich nach Kreta zurückgekehrt und hat aus strategischen Gründen um Ariadnes Hand angehalten. Ariadne ihrerseits hat ebenfalls aus politischen Überlegungen den Antrag angenommen. Durch Theseus abweisende Hal- tung bleiben jedoch die Betten und Lenden kalt. Ariadnes Liebe schwindet. Sie ist betrübt. Einzige Freude in ihrem Alltag ist Hippolytos. Sohn des Theseus und seiner ersten Ehefrau Antiope, welcher seit ein paar Wochen zu Besuch ist.
Eine neue Liebe
Ariadne hat sich in den unbeschwerten Jüngling verliebt. Sie ringt mit sich, ob sie Hippoly- tos diese Liebe, die nicht sein darf, gestehen soll. Doch sie ist nicht die Einzige. Oenones Herz schlägt ebenfalls für Hippolytos. Kaum sind Ariadne und Hippolytos für einen Moment alleine, platzt sie mit einem Liebesgeständnis heraus. Hippolytos fühlt sich in die Enge getrieben und weist sie mit der Aussage, sie sei nicht ganz bei Sinnen, zurück. Ariadne, zutiefst gekränkt, will sich das Leben nehmen. Oenone erscheint und kann das Schlimmste verhindern. Hippolytos flieht. Oenone versucht, Ariadne zu beruhigen. Doch diese schwört Rache. Sie schickt Oenone vor, Hippolytos bei seinem Vater Theseus zu anzuklagen: Sein Sohn soll sich an seiner Ehefrau Ariadne vergangen haben. Oenone sieht sich nicht in der Lage, sich diesem Befehl zu widersetzen.
Die Verdammung
Theseus ist entsetzt, im Streit verbannt er Hippolytos. Dieser schwört auf die Gerechtigkeit der Götter und verlässt Kreta. Kurze Zeit später erscheint der Geist von Hippolytos. Dieser erzählt, wie Hippolytos mit Ross und Wagen vom Meer verschlungen wurden und qualvoll gestorben ist. Theseus ist am Boden zerstört. Ariadne erscheint. Sie hat Gift geschluckt, um sich selbst zur richten. Als sie ihre Schuld eingesteht, beginnt das Gift bereits zu wirken. Ariadne bittet um Erlösung und stirbt.
Gisela Nyfeler, Mai 2017